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Gefeiertes Jazzkeller-Debüt der McSingers: Monk, Miles & More in besten Kehlen
Ganz sicher war sich der Boda ja nicht, wie sein Club-Publikum auf die McSingers reagieren würde. Schließlich haben's die meisten Stammgäste vorwiegend mit "reinen" Instrumental-Combos. Besetzungen mit maximal einer Stimme schienen insofern als das "gerade noch Geduldete". Und jetzt gleich drei Sängerinnen und nur ein Pianist - ein hochriskantes Unterfangen also. Demnach haben die McSingers vergangenen Samstagabend bei ihrem gefeierten Jazzkeller-Debüt für eine kleine Sensation gesorgt, möglicherweise sogar eine neue Tür aufgemacht. Dass Marie Brandis, Melanie Kemser, Laura Wachter (Gesang) und Max Osvald (Piano) ihr Geschäft beherrschen, hört man nach wenigen Takten: Die ausdrucksvollen Stimmen werden äußerst facettenreich eingesetzt, erzielen in harmonischer Summe regelrecht chorale Wirkung, tragen die "Alleingänge" der jeweiligen Solistin. Großartige Gesangskunst hoch drei mit angenehm unaufdringlicher Choreographie. Max Osvald ist der ideale Partner an den Tasten als akkordischer "Diener" und unerschütterliche rhythmische Basis, legt sich mit seinen Soli mal kongenial auf die Spur seiner Kolleginnen, setzt aber auch gern schroffe Kontrapunkte. Die hör- und sichtbar vernehmbare Einheit des Quartetts erfährt mit "Monk, Miles & More" die optimale programmatische Grundlage. Nur Beispiele: "Straight No Chaser", "Seven Steps To Heaven" oder "Summertime" sind bei den McSingers in besten Händen (und Kehlen), erhalten durch deren Arrangements neuen Charme; dabei wird dennoch die innere Würde der Klassiker kratzerfrei bewahrt. Eigenkompositionen setzen gleich mehrere i-Tüpferl. Schön zu beobachten war, wie die Band das anfangs noch eher reservierte Publikum im Lauf des Konzerts immer mehr für sich gewann. Im "Gefühl des sicheren Sieges" verteilte das Quartett im zweiten Set auch noch die "funkelnden Extra-Glanzstücke", von denen in der Vorschau die Schreibe war. Für ihren großen Applaus wurden die Gäste mit zwei Zugaben belohnt, der Boda bekam später sogar noch eine extra. - - - - - "Die Chamer Stimme aus Roding" (Sepp Heigl) schreibt (Ausschnitte): "'Seven Steps' ­ wie oft und anders hab ich das schon im Miltacher Jazzkeller gehört! Aber noch nie so!!! Natürlich waren da gewisse Befürchtungen, was da kommen könnte. Schließlich hat der “Jazzkeller 98" in Schloss Miltach seinen ureigenen, vom Publikum hochgeschätzten Anspruch an die Kunst des Jazz. So erzogen, fordert man zwischenzeitlich auch unerbittlich ein (hehe). Und wenn ausschließlich Stimmen angekündigt sind, “nur" begleitet von einem Piano, dann tanzt das total aus der Reihe. Es hat neben Seven Steps noch einige andere Titel gegeben, die als außergewöhnliche Vokal-Jazz-Interpretation jeder instrumentalen Paroli bieten können. Im Nachhinein muss ich, der Besitzer einer signierten CD, sagen: Diese präzisen, professionellen Stimmen haben es in sich!... Das Hörbare ist das eine. Es gehört, hier hat das klassische Instrument jedoch bei weitem das Nachsehen, viel mehr dazu: der Mund, die Augen, die gesamte Mimik, die Hingabe, die Hände, die “mitsingen", die ganze Körperhaltung, das miteinander wortlose Sprechen ­ diese intensive, dichte und lebendige Art war herrlich... Der Applaus hat es ausgedrückt. Klasse!"
Jazzkeller 98 im Schloss Miltach

In Champagner-Laune, Mc Singers bieten im Boschetto gute Unterhaltung Gauting.
Wenn es schon im Freien keine lauen Sommernächte gibt, so muss man sich eben Alternativen suchen. Zum Glück gibt es den Jazzclub im Gautinger Boschetto, wo es am Mittwochabend tatsächlich sommerlich warm war und die Damen leichte Sommerkleider trugen. Zumindest die drei Damen auf der Bühne: Die McSingers waren zu Gast. Die McSingers, das sind Melanie Kemser, die das Vokalensemble vor gut drei Jahren gründete; Marie Brandis, die als Sängerin in noch manch anderem Ensemble oder Chor mitwirkt; Laura Wachter, die neben dem Gesang als Musikredakteurin beim Bayrischen Rundfunk arbeitet; und - als einziger Mann im Ensemble - Max Osvald, der Pianist, von dem mancher der Songs stammt und der sich ansonsten auch gern im Bereich Funk-Jazz tummelt. Die McSingers hingegen haben ihren programmatischen Schwerpunkt im Swing der dreißiger Jahre, den sie im Lauf des Abends auch mal mit Cool-Jazz, Bossa Nova oder Popmusik konfrontieren. Der Swingklassiker "Stompin’ at the Savoy" stand am Anfang des Programms und gibt den drei Damen Gelegenheit, sich als vokale Blasinstrumente zu präsentieren. Bei einem fliegenden Wechsel greift Max Osvald dann zur echten Trompete, während eine der Damen noch im Akkord am Klavier übernimmt. Immer wieder präsentieren sich die Sängerinnen auch solistisch. So offenbart Marie Brandis mit "Save your love for me" ihre tragische Seite, während Melanie Kemser ausdrucksstark einen Song von Irving Berlin präsentiert: "The best thing for you is me". Laura Wachter hat sich für ihren Solo-Part einen richtigen "Witch"-Titel gewählt, den sie mit viel Spaß am Böse-Sein zelebriert: "I wanna be evil". Den überwiegenden Teil ihres Programms aber gestalten die drei gemeinsam und bieten damit Vokaljazz zum Genießen. Besonders vielseitig und stimmlich breit gefächert sind sie bei "Ive got my love to keep me warm" und zu guter letzt mit "I"m so excited" von den Pointer Sisters, wo sie jenen weiblichen Paarhufer herauslassen, von dem sie im ersten Teil in "Oh Mona" gesungen haben. Glanz und Glamour der - zumindest musikalisch - "glory thirties" unterstreichen die durchgestylten Auftritte der McSingers auch in textiler Hinsicht: Erschienen die drei Damen im ersten Teil ganz in Schwarz, so traten sie nach der Pause in cremefarbenen Kleidern auf. Einzig Pianist Max Osvald blieb dem schwarzen Anzug treu. Auch in pianistischer Hinsicht blieb er stets Gentleman; sein Spiel machte den musikalischen Cocktail zum Champagner. Und so verließ das Publikum in beschwingter Laune das Boschetto, und plötzlich war der Regen draußen gar nicht mehr so schlimm.
SABINE ZAPLIN Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr.144, Freitag, den 26. Juni 2009 , Seite 6

Süddeutsche Zeitung, Würmtal SZ, 26.06.2009